auch nicht für Hühner. Vor gut drei Wochen sind Lilly und Lotte bei mir eingezogen – allerdings noch nicht ins Hühnerhaus, die Residenz von Helga und Grete. Die beiden sind komplett ausgeflippt, als sie die Kleinen das erste Mal sahen – und es wird nur schrittchenweise besser…
Der gemeinsame Begegungsraum der beiden Hühnerpaare ist die Wiese – mit Zaun dazwischen. Erst ließ das Schimpfen aus vollen Hals nach, auch Helgas Gockelgehabe ebbte bald ab. Grete jammert deutlich weniger und ist nicht mehr beleidigt. Anfangs schaute sie hilfesuchend zu Helga. Mittlerweile habe ich den Verdacht, sie findet die beiden schwarz-weißen Puschel insgeheim ganz interessant. Doch Begeisterung sieht anders aus. Helga ignoriert Lilly und Lotte und Grete schleicht am Zaun entlang – und pickt hier und da nach ihnen. Lotte hat sie einmal erwischt. Böse Grete. Zu ihrer Ehrenrettung muss ich sagen, meist täuscht sie das nur an. Machtgehabe. Sie weiß wohl, dass sie keine Chance hinterm Zaun hat. Und die Kleinen sind auch nicht blöd: Abstandhalten lautet auch für sie das Gebot der Stunde.
Seit vergangenem Wochenende hat sich die Situation deutlich entschärft. Der Zaun ist immer noch da und nachts schlafen die beiden Althennen im Hühnerhaus und die Jungen in ihrer Kiste im Anbau, aber die Wiese ist nun für alle da:
Helga und Grete wirken insgesamt ein wenig irritiert, sie haben sicher große Sorge, dass ihnen der Prinzessinnen-Status abgesprochen wird. Natürlich nicht: fortan gibt es einfach vier davon! Und ich glaube, ab und an beraten sie sich, wie sie nun vorgehen sollen…
