Es war schon länger geplant: weiterer Zuwachs für meine Hühnerschar. Schwedische Blumenhühner mit ihrem vielfarbigen Federkleid haben es mir angetan. Robust und unempfindlich gegen Kälte sollen sie bei guter Legeleistung sein. Bei der Züchterin durfte ich mir zwei junge Damen aussuchen: Bruschetta und Stracciella – stolze 17 Wochen jung.

Und ja, die eine soll Stracciella heißen, auch wenn mir bekannt ist, dass die Eis-Sorte Stracciatella heißt. Diese wunderschöne Verballhornung der Leckerei habe ich des öfteren von einer älteren Dame gehört und finde sie köstlich! Und ehrlich gesagt, Stracciella geht viel leichter von der Zunge, vor allem aber klingt es nach einem respektablen italienischen Frauennamen (in meinen Ohren). Gut, es sind schwedische Blumenhühner, aber egal, die Damen leben ja fortan auch im Rheinland. Für gewöhlich herrscht hier ausreichend Aufgeschlossenheit für Ungewöhnliches. Außerdem liegt es auf halber Strecke zwischen Italien und Schweden. Weiter möchte ich die Namensentscheidung gar nicht erklären, nur noch der Hinweis: Praktische Abkürzungen und richtige Namen sind Etta und Ella. Mal schauen was sich durchsetzt wenn ich durch den Garten rufe?

Mir gefällt auch, dass die beiden Hühnerdamen damit tolle Musikgrößen als Namensschwestern haben: Ella Fitzgerald und Etta Scollo oder Etta James. Und ja, heute piepsen sie schon recht melodisch nachdem sie die ersten beiden Tage kaum einen Laut von sich gegeben haben. Jetzt habe ich eine Hühner-Combo beisammen. Lilly klingt eh wie ein Fagott, Helga kann im Rhythmus fauchen, Koloratur übernimmt Grete und Lotte meistert die besonders hohen Passagen – das wird schon. Und schön. Ich erinnere mich, in meiner Gitarrenschule gab es ein Stück aus dem 16. Jahrhundert: Der Hühner G‘ schrei. Vielleicht sollte ich das mal aktivieren?